Ängste gehören zu den am weitesten verbreiteten psychischen Störungen und können viele "Gesichter" haben: Manche Menschen fürchten sich eher vor spezifischen Objekten, zum Beispiel vor Spinnen,
Schlangen, Blut, Gewitter oder Höhe. Andere wiederum fürchten sich vor bestimmten Situationen, beispielsweise vor weiten Plätzen, Menschenmengen, engen Räumen, sozialen Kontakten mit anderen
Menschen oder dem Alleine-sein. Und bei einigen kommt die Angst quasi aus "heiterem Himmel" ohne besonderen Auslöser. Die Symptomatik ist jedoch meistens recht ähnlich: Betroffene leiden unter
Herzrasen, Schwitzen, Zittern, Atemnot, Hyperventilation, Beklemmungsgefühlen im Brustbereich, Kälteschauern oder Hitzewallungen. In vielen Fällen entwickeln diese Menschen
Vermeidungs-strategien, um mit ihren Ängsten besser zurecht zu kommen - einige gehen nur noch in Begleitung aus dem Haus, andere nehmen stundenlange Umwege in Kauf, um nicht U-Bahn fahren zu
müssen. Diese Bewältigungsversuche stellen zwar für einen kurzen Moment Sicherheit her, schränken die Person aber auf Dauer stark ein. In der Therapie spielt daher die Konfrontation mit den
angstauslösenden Reizen eine große Rolle, um dem Klienten korrigierende Erfahrungen zu ermöglichen ("Aufzug-Fahren ist ja gar nicht so gefährlich wie gedacht!") und somit seine Selbstwirksamkeit
zu fördern.